Milena Michiko Flašar, geboren am 31. 3. 1980 als Tochter einer japanischen Mutter und eines österreichischen Vaters in St. Pölten (Niederösterreich). 2003 schloss sie ihr Studium der Komparatistik, Germanistik und Romanistik an der Universität Wien mit einer Diplomarbeit zum Motiv des Todes in Brigitte Reimanns „Franziska Linkerhand“ ab. Zur gleichen Zeit nahm sie erfolgreich an Poetry Slams in St. Pölten teil und veröffentlichte Einzeltexte in Zeitschriften. Ab 2009 eigenständige Publikationen ihrer Texte in österreichischen Verlagen, 2012 literarischer Durchbruch im gesamten deutschsprachigen Raum mit dem Roman „Ich nannte ihn Krawatte“. 2013 Geburt ihres Sohnes Theodor. Sie lebt als freie Autorin in Wien.
* 31. März 1980
von Johann Georg Lughofer
Essay
Milena Michiko Flašar gehört zu einer Generation von Literatinnen und Literaten, die schon früh Poetry-Slam-Auftritte und Lesungen absolviert haben. Nach der Veröffentlichung von Texten in regionalen Literaturzeitschriften folgten ihre ersten Buchpublikationen im Residenz Verlag. Typisch für ihr Schreiben ist ein Überschreiten literarischer Gattungsgrenzen mit einem lyrischen Sprachfluss in Prosatexten. In einer personalen Erzählhaltung stellen ihre Texte zumeist reflexive und erinnernde Gedankenströme dar. Ihre Bücher sind dabei in durchnummerierte kurze Sequenzen, Prosaminiaturen oder Episoden, unterteilt. Stets wiederkehrende Inhalte ihrer Texte sind poetologische Reflexionen, Identitätssuche und Selbstbetrachtungen der Protagonistinnen, die „konstant von ontologischen ...